Früh lassen sich die Weichen für dauerhafte Zahn- und Kiefergesundheit stellen.

Wenn die Zähne Reise nach Jerusalem spielen.

Gehen durch Karies oder Unfälle Milchzähne frühzeitig verloren, müssen fast immer Maßnahmen eingeleitet werden, um die Lücke offen zu halten und spätere Probleme bei den bleibenden Zähnen zu vermeiden. Denn Zähne teilen angebotenen Platz immer unter sich auf. Durch den vorzeitigen Milchzahnverlust kommt es zum Platzverlust für den bleibenden Nachfolger und zu Verschiebungen der Zähne innerhalb des Zahnbogens. Beides kann später nur mit erheblichem Aufwand wieder rückgängig gemacht werden. Der Platzhalter ist ein einfaches und effektives Gegenmittel. Immer schön zu sehen, dass sich selbst unsere kleinsten Patienten bei ihrem erstem herausnehmbaren Platzhalter riesig über die große Farbauswahl freuen.

Das Kind nicht erst in den Brunnen fallen lassen.

Bei manchen Fehlentwicklungen ist eine sogenannte Frühbehandlung bereits im Milchgebiss oder im frühen Zahnwechsel indiziert. Dies kann verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel, wenn der Oberkiefer zu klein ist und sich nicht richtig entwickelt (Kreuzbiss) oder wenn der Unterkiefer zu stark nach vorne wächst (Progenie). Aber auch wenn der Unterkiefer deutlich zu weit hinten liegt und die Unterlippe zwischen die Zahnreihen rutscht oder wenn die Zähne großen Abstand haben und das vordere Abbeißen nicht möglich ist.

Ziel der Frühbehandlung ist es eine grundlegenden Fehlentwicklung zu Stoppen und das Wachstum wieder in natürliche Bahnen zu lenken. Durch das Ermöglichen einer ungehinderten physiologischen Entwicklung können so grobe Fehlentwicklungen mit langfristigen Folgen vermieden werden. Hierbei geht es aber nicht alleine darum, Kieferfehlstellungen zu erkennen, sondern auch, ob schädliche Angewohnheiten wie Nasenatmung, Knirschen, Daumenlutschen, Lippenbeißen, Nägelkauen, aber auch Sprach- oder Schluckstörungen zu Fehlentwicklungen des Kiefers und der Zähne des Kindes beitragen. Bei diesem myofunktionellen Ansatz arbeiten wir eng mit HNO-Ärzten, Logopäden und Kinderärzten zusammen. Wenn wir mit der Behandlung früh genug beginnen und körpereigenes Kieferwachstum modellieren, können kleine Maßnahmen Großes bewirken, ja sogar kleine Wunder im Bereich Atmung, Sprache und Gesichtsentwicklung erzielt werden.

Funktionskieferorthopädie für Kinder „Hilfe zur Selbsthilfe“

Herausnehmbare Funktionszahnspangen sind kleine Wundergeräte. Denn sie transformieren körpereigene Kräfte zur Korrektur einer Fehlstellung. Es werden also keine aktiven Kräfte gespannt und kein aktiver Druck ausgeübt oder an den Zähnen oder dem Kiefer gezerrt. Stattdessen wird dem Körper ein physiologisches Funktionsmuster angeboten, welches er dankend annimmt und das vorhandene Körperwachstum in die richtige Richtung lenkt. Hierbei werden sowohl die Kiefer, die Kiefergelenke als auch die Gesichtsmuskulatur in ein physiologisches Gleichgewicht gebracht.

Es ist toll, zu welcher Eigenheilung der Körper mit der richtigen Anleitung fähig ist. Umso beeindruckender, dass die erzielten Ergebnisse bei einem ausgewachsenen Patienten häufig nur mit umfangreicher Chirurgie zu erzielen wären. Funktionskieferorthopädie ist also eine Art Hilfe zur Selbsthilfe zu einer dauerhaften, stabilen und natürlichen Gebissentwicklung.

Funktionskieferorthopädie wird sowohl im Rahmen einer Frühbehandlung als auch zu Beginn einer Hauptbehandlung eingesetzt. Wir sind stolz auf über 65 Jahre Behandlungserfahrung in der Funktionskieferorthopädie und Herstellung von individuell angepassten Funktionsklammern im Eigenlabor. Denn auch wenn sich das Zahnspangendesign ändert mit der Zeit, gute Zahnmedizin bleibt gute Zahnmedizin.

Eine freie Entwicklung entfesseln.

Die Entwicklung des Oberkiefers stellt in vielerlei Hinsicht ein zentrales Element in einer gesunden Entwicklung des Mittelgesichtskomplexes dar. Ein zu kleiner Oberkiefer bietet zu wenig Platz für die bleibenden Zähne, wichtiger aber, er führt in vielen Fällen zu den häufigsten frühen orthopädischen Fehlstellungen, dem Kreuzbiss und der Progenie (ein Fehlbiss, bei dem ein Überbiss der unteren über die oberen Schneidezähne besteht) bzw. Pseudoprogenie. Die Folgen reichen weit über die Kieferorthopädie hinaus, häufig in Form einer reduzierten Nasenatmung. Diese wiederum bedingt eine offene Mundhaltung mit erhöhter Infektanfälligkeit und HNO-Problemen. Genauso bietet er zu wenig Platz für eine physiologische Zungenpositionierung im Gaumen mit logopädischen Folgeproblemen.

Umso verständlicher, dass eine Förderung des Oberkiefers durch Anregung von suturalem Wachstum häufig befreienden Charakter für die Entwicklung hat. Eine sogenannte Gaumennahterweiterung kann mit herausnehmbaren Spangen oder speziellen festsitzenden Klammern erzielt werden. Sie wird sowohl im Rahmen einer Frühbehandlung als auch zu Beginn einer Hauptbehandlung eingesetzt. Die Gaumennahterweiterung stellt eine echte skelettale Wachstumsförderung dar. Und das Tolle dabei ist, der Unterkiefer wird hierbei direkt mit gefördert.

Die funktionelle Gesundheit von Kiefergelenk, Muskulatur und Zähnen rückt nicht nur bei Erwachsenen immer mehr in den Fokus der Zahngesundheit. Auch Kinder leiden unter den Über- und Fehlbelastungen im Biss. Und gerade das junge Gebiss soll ja noch viele Jahrzehnte den mechanischen Beanspruchungen standhalten. Denn auch wenn die akuten Folgen häufig kompensiert werden, entstehen durch Überbelastung langfristige strukturelle und häufig leider irreversible Schäden.

Die Kieferorthopädie kann durch eine gezielte Analyse des Bisses mögliche Ursachen für die Fehlbelastung ermitteln und schützende, entlastende Maßnahmen ergreifen. Durch eine korrekte Einstellung des Bisses verteilen wir die mechanische Belastung gezielt gleichmäßig und vermeiden so punktuelle Überbelastungen. Denn auch in der Funktion gilt: Prophylaxe ist die beste Medizin.

Welche Klammer ist die richtige für mein Kind? In über 65 Jahren Behandlung mit Zahnspangen haben wir viele technische Fortschritte erlebt. Diese haben die Therapie angenehmer, schneller und sicherer gemacht. Die zugrunde liegenden Prinzipen – die Medizin hinter der Klammer – bestimmt damals wie heute jedoch die Natur des Menschen. Um diese bestmöglich zu berücksichtigen, ist mehr denn je die individuelle Analyse des Krankheitsbildes und die passende Auswahl der Therapiemittel entscheidend.

Heutzutage gibt es für jeden Patienten und jedes Krankheitsbild die passende Behandlungsmethode. Für das eine Kind kann das herausnehmbare Schienensystem die Klammer der Wahl sein, das andere Kind freut sich schon lange auf seine Mini-Brackets. Gerne beraten wir Sie über die Möglichkeiten der modernen Kieferorthopädie für Ihr Kind.

Nach einer kieferorthopädischen Behandlung stehen die Zähne im perfekten Zahnbogen, der Biss rastet wunderbar ein. Leider bedeutet das nicht, dass dies so bleibt, denn Zähne können sich ein Leben lang verschieben. Dies ist ein natürlicher Prozess, der in der kontinuierlichen Veränderung der beteiligten Gewebe (Knochen, Schleimhaut, Bindegewebe, Zahnhalteapparat) und der dauerhaften Beanspruchung liegt. Um ein Zurückwandern der Zähne und eine erneute Zahnfehlstellung zu vermeiden, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder werden regelmäßig herausnehmbare Schienen getragen – insbesondere nachts – oder es werden auf die Innenseite der Frontzähne feste Dauerretainer geklebt. Die langfristige Stabilisierung ist der wichtigste Baustein für eine nachhaltige Zahnstellung.

Gesetzliche Krankenkasse:

Bei einem Behandlungsbeginn vor dem vollendeten 18. Lebensjahr werden die Kosten für bestimmte kieferorthopädische Behandlungen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, solange die Zahn- oder Kieferfehlstellung einen bestimmten Schweregrad erreicht. Das bedeutet, die Krankenkasse bezahlt in diesen Fällen am Ende der Behandlung 100% der anfallenden Kosten für das Kind.

Während der Behandlung werden jedoch erst einmal nur 80% der Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Für die restlichen 20% (10% beim zweiten zu behandelnden Kind) gehen die Eltern in Vorzahlung. Am Ende der Behandlung erhalten Sie bei guter Patientenmitarbeit eine Abschlussbescheinigung. Diese reichen Sie dann gemeinsam mit allen Rechnungen bei Ihrer Krankenkasse ein und erhalten die von Ihnen gezahlten 20% zurück.

Wir bieten sowohl Zahnspangen für Kinder und kieferorthopädische Behandlungen ohne Zuzahlung als Kassenleistung an als auch hochwertige Behandlungsoptionen, welche eine Zuzahlung erfordern. Wir beraten Sie gerne, welche Behandlungsmöglichkeiten für Ihr Kind in Frage kommen, erstellen gemeinsam einen Behandlungsplan und beginnen erst, wenn alle Fragen im Vorfeld geklärt sind.

Private Krankenkasse:

Sofern eine medizinische Behandlungsnotwendigkeit besteht, tragen private Krankenkassen in der Regel unabhängig vom Alter die Kosten für die kieferorthopädische Behandlung. Ob bei Ihrer privaten Krankenkasse Einschränkungen bei der Kostenübernahme vorliegen, können Sie in Ihrem individuellen Versicherungsvertrag in der Rubrik „Zahnärztliche Leistungen“ nachlesen. Vor Behandlungsbeginn erstellen wir gerne einen Kostenplan für Ihr Kind, den Sie bei der Krankenversicherung einreichen können, um die Höhe der Kostenübernahme im Vorfeld zu klären.